2005-08-26

China und Russland zelebrieren Militärmanöver

Der russische Verteidigungsminister Sergej Ivanov hat die achttägigen See- und Landemanöver zum Abschluss der "Friedensmission 2005" als Zeichen der strategischen Partnerschaft zwischen China und Russland bezeichnet:
Die Militärübungen hatten in der russischen Hafenstadt Wladivostock begonnen und waren am Samstag auf die ostchinesische Halbinsel Schandong verlagert worden. Insgesamt nahmen 7000 chinesische und 1800 russische Soldaten Marine, der Luftwaffe sowie des Heers der beiden Streitkräfte teil. Die beiden einst verfeindeten Staaten wollten üben, wie ihre Truppen einem fiktiven dritten Land im Falle eines terroristischen Angriffs zur Hilfe kommen würden. Beide Armeen sollten zudem in die Lage versetzt werden, nationale Separatisten und religiöse Extremisten zu bekämpfen, so ein russischer Diplomat in Peking.

Militärparade als Medienspektakel

Chinas staatlich kontrollierte Medien hatten in den vergangenen Tagen ausführlich über die so genannte Friedensmission 2005 berichtet. Peking nutzte die Übungen, um seine in den vergangenen Jahren stark vergrößerte Kriegsmarine zur Schau zu stellen. So zeigte das Staatsfernsehen auffällig viele Bilder, wie gestern auf Schandong Amphibienfahrzeuge chinesische Truppen an Land setzten, während Bomber und Kampfflugzeuge fiktive Ziele angriffen.

Aufmarsch als Machtdemonstration

Sicherheitsexperten werteten dies als bewusst gewählte Machtdemonstration gegenüber Taiwan. Peking fordert die Inselrepublik seit Jahren auf, ihre Unabhängigkeitsbestrebungen aufzugeben und der Wiedervereinigung nach dem Hongkonger Modell "Ein Land, zwei Systeme" zuzustimmen. Sollte sich Taiwan dennoch unabhängig erklären, so hat Peking sich im Rahmen eines im März verabschiedeten Gesetzes zum Angriff verpflichtet. Zwar hatten sowohl Russland als auch China stets betont, dass es sich um eine friedliche Übung handle, die sich gegen kein anderes Land richte. Doch Beobachter hatten die Demonstration militärischer Stärke von Anfang an auch als klares Signal an die USA eingestuft. Russland und China versuchen derzeit, den Einfluss der USA und Japans in Ost- und Zentralasien zurückzudrängen. Erst vor wenigen Wochen hatten Moskau und Peking die USA aufgefordert, ihre Stützpunkte in Kirgisien, Usbekistan und Tadschikistan so schnell wie möglich zu räumen.

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