2004-01-05

--- Die Süddeutsche Zeitung widmet der ersten komplett schönheitschirurgierten Chinesin, der 24-jährigen Hao Lulu, eine umfangreiche Geschichte: Alte Freunde, vor einem halben Jahr befragt, beschrieben eine schlagfertige, witzige Person. Die Ärzte, die sie zur gleichen Zeit in Augenschein nahmen, sahen den Klinik-Notizen zufolge das: „Geschwollene und leblose Augenlider, Tränensäcke, platte Nase, Mondgesicht, flache Brüste, Fettablagerungen an Hintern und Oberschenkel.“ Arbeit also, viel Arbeit. Ihre Chance sahen auch sie. „Ich habe Hao Lulu designt“, sagt stolz Li Jing, die medizinische Direktorin der Pekinger Evercare-Klinik. „Und ich habe sie erfunden“, sagt Bao Huai, Marketing-Manager der Klinik: „Chinas erste menschengeschaffene Schönheit.“ ... Die Frau hat sich nicht unters Messer gelegt, weil sie sich Selbstbewusstsein erkaufen wollte, sondern weil sie es hatte. Kein Wunder, dass Hao Lulu zum Medienereignis wurde: So eine passt in diese Zeit, an diesen Ort. ... Spätestens seit Cosmopolitan 1998 mit seinem Markteintritt die Hochglanz-Schlacht um die modebewusste Konsumentin in China eröffnete, beherrscht die Sorge um Aussehen und Schick den Alltag junger Frauen auch hier. Chinesinnen wie Hao Lulu sagen heute solche Sachen: „Ich träume von einem Leben als xiaozi, als Kleinbürgerin.“ Dazu muss man wissen, dass es in China im Moment als regelrecht cool gilt, xiaozi zu sein. Eine Zeitung aus Guangdong berichtete bereits Anfang Dezember 2003 über die neue Schönheit.

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