Das große China-Thema schlechthin momentan ist der neue Formel-1-Rennparcours in Schanghai, der an diesem Wochenende eingeweiht wird. Wie immer, wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt -- ein neues, nicht wirklich refinanzierbares Prestigeprojekt im Reich der Mitte: Charles Bernhard Ecclestone ist überwältigt. "Das hat die Welt noch nicht gesehen", sagt der sogenannte Chefmanager der Formel 1. "Waren Sie in Athen bei den Olympischen Spielen? Sehr schön, aber nichts gegen das hier." "Das hier" ist die nagelneue Rennstrecke von Schanghai, Austragungsstätte des ersten Grand Prix in China an diesem Sonntag. Ecclestones Blick schweift über das riesige Fahrerlager, über die eleganten Pavillons der Rennställe inmitten einer Teichanlage. Edelstahl, Glas, Beton, die Konstruktion nach den Plänen eines Aachener Architektenbüros trifft den Geschmack der Branche. "Es ist mehr", sagt Ecclestone, "das ist die Zukunft." Tatsächlich erinnert das silberne Dach der etwa 300 Meter langen Haupttribüne mit seinen die Zielgerade überbrückenden Flügelspitzen von oben an ein Raumschiff der Enterprise-Generation. Deshalb stellt sich prompt die Frage, wem denn die Landung der Formel 1 in der Volksrepublik Neues bringt. "Vergessen Sie die Rennstrecken in Europa, da kann keine mithalten", sagt der Teamchef des Rennstalls Renault, Flavio Briatore. "Schanghai ist der neue Maßstab." Viele China-begeisterte Größen aus der deutschen Wirtschaft sind jedenfalls auch dabei, wenn es morgen in Schanghai im wahrsten Sinne des Wortes rund geht.
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