Stress, Misstöne und Vorwürfe von allen Seiten begleiten die Wahl in Hongkong am Sonntag: Vor der Parlamentswahl in Hongkong am kommenden Sonntag wächst die Kritik an der chinesischen Regierung, sie wolle den Wahlausgang beeinflussen. Die Fronten scheinen unversöhnlich. Nicht politische Argumente dominieren in diesen Tagen die Debatte in der chinesischen Sonderverwaltungszone, sondern Berichte über Schmierenkampagnen gegen einzelne Kandidaten. Menschenrechtsorganisationen vermuten dahinter eine Strategie der chinesischen Regierung. Die "Patriotismuskampagne Pekings" habe ein "giftiges politisches Klima" geschaffen, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Organisation Human Rights Watch. In mehreren Hongkonger Medien erschienen am Donnerstag kritische Leitartikel. Die Wahl gilt als Gradmesser der politischen Stimmung in Hongkong gegenüber der chinesischen Zentralregierung. Seit sie Forderungen nach einer Ausweitung der Demokratie in Hongkong abgeschmettert hat, fürchtet sie ein gutes Abschneiden der Peking-kritischen Parteien in der früheren britischen Kronkolonie. Eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage sagt dem demokratischen Lager eine Mehrheit von 66 Prozent voraus. Die Peking-treuen Kandidaten können danach auf 34 Prozent der Stimmen hoffen.
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