Rückschlag für Chinas Boom-Ökonomie: Der als äußerst spekulativ geltenden Börse in Shanghai droht ein neuer Crash. Der Leitindex Shanghai Composite fiel am Donnerstag den zweiten Tag in Folge auf ein Fünf-Jahres-Tief. Er verlor 1,9 Prozent auf 1284,31 Punkte. Seit dem Zwischenhoch im April dieses Jahres hat der Index fast 30 Prozent nachgegeben. Beobachter fürchten jetzt weitere massive Kursverluste. Der chinesische Handelsplatz wurde 1991 gegründet und entpuppte sich schnell als hochspekulativ. Vom Start bis zum Sommer 1992 hatten sich die Kurse in einer spektakulären Rally vervierzehnfacht, um sich anschließend zu dritteln. In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu spektakulären Auf und Abs. Das Rekordhoch erreichte der Index 2001 bei 2245 Punkten. Seitdem ist er wiederholt in die Nähe von 1300 Punkten gefallen, ohne die psychologisch wichtige Marke zu unterschreiten - bis Donnerstag. Beobachter machen eine Vielzahl von Gründen hierfür verantwortlich. Kritisiert wird vor allem, dass der Staat viele seiner Unternehmen zu viel zu hohen Preisen an den Markt gebracht hat. So galt in China meist die Faustregel, dass die Aktien zum 20fachen des laufenden Gewinns emittiert werden. Das führte dazu, dass viele Firmen ihren Ertrag durch Einmaleffekte und Sondererträge aufblähten, um damit mehr Geld einzunehmen.
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