Grohe zieht es nach China
Wasserhähne und sonstiger "Toilettenschmuck" kommen bald verstärkt aus China: Beim Armaturenhersteller Grohe aus dem sauerländischen Hemer drohen bis zu 3000 der 4500 Arbeitsplätze in Deutschland wegzufallen. Grund ist ein Gutachten der Unternehmensberatung McKinsey, die darin eine Verlagerung erheblicher Teile der Produktion nach China empfiehlt. Auftraggeber des Papiers sind die US-Investoren Texas Pacific Group und CSFB Private Equity, denen Grohe gehört. Die Unternehmensleitung bestätigte am Montag die Zahl, sieht aber "akut nur 1500 Arbeitsplätze gefährdet", sagte ein Sprecher. Texas Pacific Group und CSFB Private Equity hatten den weltweit größten Sanitärexporteur im vergangenen Sommer vom britischen Finanzinvestor BC Partners für mindestens 1,5 Mrd. Euro gekauft. BC Partners, der Grohe 1999 von der Eigentümerfamilie für 900 Mio. Euro erworben hatte, plante ursprünglich einen Börsengang. "Trotz rund 20 Prozent Kapitalrendite wollen die neuen Eigentümer der Firma Grohe das Unternehmen an den deutschen Standorten ausbluten lassen", sagte Bernd Schildknecht, Bevollmächtigter der IG Metall. Die Gewerkschaft hatte Kenntnis von dem McKinsey-Gutachten erhalten. In Hemer ist daher am Dienstag eine Protestkundgebung geplant. ... Die Strategie der Investoren, den Namen des europäischen Marktführers zu nutzen, um künftig Billigprodukte aus China mit höherer Rendite verkaufen zu können, hat die Belegschaft gegen die neuen Eigentümer aufgebracht. Um diese von dem Vorhaben abzubringen, will die Gewerkschaft jetzt die Öffentlichkeit informieren.
Außerdem heute in der FTD: Ein Profil des chinesischen "Weiße-Waren-Riesen" Haier.
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