Deutsche Automacher in China auf der Verliererstraße
Die Deutschen Autofabrikanten fahren am chinesischen Markt vorbei, schreibt die WAMS: Es schien, als sollten die Superlative noch einmal vergangenen Glanz zurückzaubern. 52 Modelle stellte Volkswagen kürzlich auf der Shanghaier Automesse aus: Lamborghinis, Bentleys, Phaetons und dazu natürlich bewährte Massenschlager wie den Jetta. Kein Stand der Konkurrenz war größer. Keiner rollte so viele Autos heran. Voll bestückt sind auch die VW-Händler im Reich der Mitte. Allerdings aus weniger glamourösem Grund: Es fehlen die Käufer. Der Marktanteil des China-Pioniers, aus dessen Fabriken mal jeder zweite China-Pkw rollte, setzt seinen Sinkflug fort und rutschte im ersten Quartal auf 18 Prozent. Nachdem die Verkäufe 2004 erstmals seit dem Markteintritt vor über 20 Jahren stagnierten, droht im laufenden anno gar ein Absatzrückgang. VW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder rechnet noch mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Das Investmenthaus Goldman Sachs hingegen sieht die Wolfsburger in China 2005 einen Verlust von 400 Millionen US-Dollar einfahren. Das sorgt für weiche Knie, denn China ist längst ein wichtiges Standbein des Konzerns. Das Land hat Deutschland als größten Volumenmarkt der Marke VW abgelöst und diente stets als Hoffnungsträger in einer global schwächelnden Autoindustrie. Doch die deutsche Dominanz in Chinas Automobilindustrie scheint vorüber. Auch BMW, das seit vergangenem Jahr im nordchinesischen Shenyang die 3er- und 5er-Reihe produziert, verfehlt seine Absatzziele deutlich und dümpelt mit seinen China-Boliden bei einem Marktanteil von unter einem Prozent an der Profitabilitätsgrenze. Die Deutschen rasen am Markt vorbei: BMW, weil hochpreisige Privatwagen noch ein Kleinsegment sind; und VW scheitert seit Jahren daran, massentaugliche Nachfolger für die Altmodelle Santana und Jetta zu etablieren. Hinzu kommt, daß der Autorausch der Chinesen rasant abkühlte. Hatten sich die Pkw-Verkäufe im Boomjahr 2003 noch um drei Viertel gesteigert, steuert der Markt dieses Jahr auf ein deutlich bescheideneres Plus von zehn Prozent zu - wenn überhaupt.
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