2008-08-24

Olympiade: Ende mit Dissonanzen

Spiegel Online wirft dem IOC vor, zum Ende der Olympischen Spiele noch einen großen Kotau gemacht zu haben:
Menschenrechte, Doping, Medienzensur bei den Spielen in Peking: IOC-Chef Jacques Rogge nahm es sportlich. Bei seiner abschließenden Pressekonferenz verteidigte der Funktionär Chinas hartes Vorgehen gegen Demonstranten - und präsentiert sich so als Marionette des Regimes. ... "Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir mit Peking die richtige Entscheidung getroffen haben", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge. "Das IOC und die Olympischen Spiele können souveräne Staaten nicht ändern und nicht alle Krankheiten dieser Welt heilen. Aber wir können zu positiven Veränderungen beitragen. Und das tun wir auch." Prasselnder Applaus. Im Prinzip hat sich an der Konstellation seit Jahren nichts geändert. Es war vor Peking so, während der Spiele – und wird auch künftig so sein: Das IOC beansprucht für sich den Status einer unpolitischen Organisation. Es handelt klar profitorientiert, genießt allerdings nach Schweizer Recht den Status eines Vereins und damit auch zahlreiche Steuervorteile. Das IOC handelt immer dann politisch, wenn es der Profitmaximierung dient. Wenn das IOC allerdings von Menschenrechtlern, von Nichtregierungsorganisationen und Politikern an seine politisch-moralische Verantwortung erinnert wird, reagiert es gekränkt und zunehmend hilflos. Einmischung von außen verbittet man sich. Kontrolle ebenfalls. Verantwortung will man nur alle zwei Jahre bei jeweils sechzehn Tage währenden Sommer- und Winterspielen wahrnehmen. Und selbst da nur partiell, eng auf die olympischen Wettkampfstätten bezogen. Das ist der grundlegende Konflikt, den die Olympischen Spiele von Peking extrem verschärft haben. ... Das IOC wähnt sich auf sicherem Terrain, weil die Umsatzzahlen stimmen. Weil es keinen politischen Zwischenfall gab. Dafür hatten die Chinesen mit ihrem gigantischen Sicherheitsaufgebot gesorgt. Es ist Diktatoren nie schwer gefallen, reibungslose Olympische Spiele zu organisieren. Das liegt in der Natur der Sache.

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