--- Führt die Einbindung Chinas in das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo zu einer wundervollen Partnerschaft und "All-Achse" zwischen Brüssel und Peking im Weltraum? Die Zeit sieht für beide Seiten fast nur Vorteile: Europa hätte mit einem Schlag Millionen von Kunden für das Projekt. Und die Chinesen würden endlich brauchbare Stadtpläne und Leitsysteme -- natürlich auf dem Handy -- erhalten. Die Symbiose würde die EU und China jedoch weiter von den USA abkoppeln, die die Konkurrenz zu GPS mit Argusaugen beobachten. Auch der Technologie- und Geheimnisschutz bei dem gemeinsamen Unterfangen ist nach wie vor ein heikles Thema:
So warnen manche Europäer bereits vor übertriebener Nähe im All zu China. „Wir wollen zu jeder Zeit total unabhängig bleiben“, mahnt René Oosterlingk, Abteilungsleiter für Navigationssysteme bei der Esa in Paris. Oosterlingk begleitete einen Teil der Verhandlungen in Peking und legt heute Wert auf die Feststellung, dass „alle heiklen Themen ausgeschlossen“ blieben. So waren etwa die Atomuhren, das schlagende Herz der Satelliten, tabu.
Update: Mehr zum Thema hat auch Der Spiegel diese Woche:
George W. Bush schickte Freund Silvio vor: Der italienische Ministerpräsident Berlusconi solle ein Bündnis verhindern, das der Herr des Weißen Hauses als gefährlich für die USA einschätzt. Folgsam meldete der amtierende EU-Ratspräsident vorvergangene Woche Bedenken an gegen die für den 1. November terminierte Unterzeichnung eines Rahmenabkommens zwischen der EU und China über eine Zusammenarbeit beim europäischen Satelliten-Navigationssystem "Galileo". ... Es gebe "technische Probleme", ließ der Italiener im Rat verbreiten und nahm die Unterzeichnung von der Tagesordnung des EU/China-Gipfels. Doch das Gespann Bush/Berlusconi hatte sich zu früh gefreut. Der italienische Premier unterschätzte den Kampfesmut eines Landsmanns. Berlusconis Intimfeind, der EU-Kommissionspräsident Romano Prodi, konterte: Es bleibe beim verabredeten Termin, er selbst werde nach Peking reisen.
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