2004-05-29

--- Bertelsmann agiert in China übervorsichtig beim Einstieg in den nach wie vor streng regulierten Medienmarkt, meint Georg Blume in der Zeit: „Vielleicht können wir der chinesischen Landbevölkerung das Lesen näher bringen“, schwärmte Liz Mohn in Peking. Die Idee ist gar nicht schlecht. Drei- bis viertausend Buchläden müsste Bertelsmann anstreben, wollte sich der Konzern als ernsthafter Konkurrent zum bisherigen Staatsmonopolisten Xinhua mit seinen über 13000 schlecht sortierten Läden etablieren. Da in China jährlich sechs Milliarden Bücher verkauft werden, pro Kopf ähnlich viel wie im Westen, ist der Markt durchaus vielversprechend. Doch da packt die Gütersloher die Angst vor der eigenen Courage: Statt als Konkurrenz aufzutreten, suchen sie die Kooperation mit Xinhua. Aber was soll Bertelsmann eigentlich von Xinhua lernen? Auf Dauer ist Leserbindung auch in China wichtiger als Regierungsbindung.

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