2004-08-15

China, die Umweltsau: Die Welt am Sonntag beschreibt heute, wie das Reich der Mitte mit seinem Wachstum die Umwelt "krank" macht: Chinas Wachstums-Modell hat längst die Grenzen der Umweltverträglichkeit gesprengt. Die Ökonomie brummt seit Jahren und legte allein im vergangenen Jahr um neun Prozent zu. Doch die Umwelt geht im Zuge der materiellen Aufholjagd zunehmend in die Knie. Laut Weltbank belaufen sich die jährlichen Kosten der Umweltschäden Chinas, inklusive Gesundheitsausgaben und Produktivitätsverlusten, auf fünf Prozent des Bruttoinlandproduktes. Dies entspräche insgesamt mehr als 70 Milliarden Dollar. Andere Schätzungen gehen sogar vom Doppelten aus. "Mit 1,3 Milliarden Einwohnern und dem Ziel, die Wirtschaftsleistung bis 2020 zu vervierfachen, wird Chinas Umwelt-Performance Konsequenzen für die ganze Welt haben", so Klaus Töpfer, Chef des UN-Umweltprogramms UNDP. Das Reich der Mitte zählt zu den größten Emittenten von Kohlendioxid. Doch anders als vor ein paar Jahren räumt das Regime die Umweltkrise heute bereitwilliger ein. Zu offensichtlich ist das Problem, um es als lästiges Beiprodukt der Wirtschaftswachstums abzutun. Industrie- und Haushaltsabwässer fließen ungeklärt ab. ... Vorzeigestädte wie Shanghai und Peking rühmen sich, dreckige Fabriken zu verbannen, schreiben Filter vor. Peking will sauber werden für die olympischen Sommerspiele 2008. Der sprunghaft angestiegene Autoverkehr macht erreichte Luftverbesserungen jedoch zum Teil wieder zunichte. Und allzu oft werden die Probleme nur ins Hinterland exportiert. Die ländliche Verschmutzung sei die "Schwachstelle der Nation", sagt SEPA-Vizedirektor Zhu Guangyao.

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