2004-12-07

Beste Stimmung beim "Familientreffen" in Peking, reportiert Spiegel Online: Die Wirtschaftsdelegation ist zufrieden mit Schröder, der chinesische Ministerpräsident strahlt wie ein Honigkuchenpferd, überhaupt sind alle sehr zufrieden am ersten Tag dieser Reise. Das Wort des Tages ist "Win-Win-Situation", knapp gefolgt von "Joint Venture". Lufthansa, Georgsmarienhütte, DaimlerChrysler, die Firmennamen auf dem Programm wechseln, die Lobeshymnen bleiben die gleichen. ... Künftig soll eine verschlüsselte Telefonleitung vom Kanzleramt zum Telekommunikationsamt des Ministerpräsidenten führen. Ein direkter Draht zwischen Peking und Berlin - besser lässt sich Nähe nicht ausdrücken. Wen fühlt sich bei seinem Gespräch mit Schröder an ein "Familientreffen" erinnert, obwohl sich die beiden Abordnungen in der Großen Halle des Volkes wie üblich steif gegenüber sitzen. Als "wahr und produktiv" lobt Wen das deutsch-chinesische Verhältnis. Schröder schmeichelt zurück, die Beziehungen seien in einem "hervorragenden Zustand". Nichts, nicht einmal Schröders kurzzeitige Erwähnung des Worts Menschenrechte, kann die Harmonie trüben. China unterstütze Deutschlands Begehren nach einer "aktiven Rolle" im Sicherheitsrat, erklärt Wen. Das freut Schröder, der einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat anstrebt. Im Gegenzug erklärt er, Deutschland unterstütze Chinas Wunsch nach Aufhebung des EU-Waffenembargos. Mal sehen, was vom Kuscheln im Alltag übrig bleibt. Der deutsche Handel ist jedenfalls not amused über all das, was da aus China kommt.

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