2005-10-18

Deutsche Bank startet China-Experiment mit Huaxia

Wie bereits angekündigt, will auch die Deutsche Bank vom chinesischen Markt profitieren:
Die Deutsche Bank hat gestern erwartungsgemäß bekannt gegeben, dass sie 9,9 Prozent an der kleinsten der fünf börsennotierten Banken in China, Huaxia Bank, übernehmen wird. Die deutsche Großbank sieht diese Transaktion als ersten Schritt für eine weitere Expansion in Chinas stark wachsendem Bankensektor. Man wolle mit dem Engagement bei der relativ kleinen Huaxia zunächst das Geschäft mit den Privatkunden in China testen, sagte ein Deutsche-Bank-Manager, der namentlich ungenannt bleiben wollte. „Entwickelt sich das Geschäft gut, muss Huaxia nicht der letzte Kauf in China gewesen sein.“ Gemeinsam mit der Privatbank Sal. Oppenheim wird die Deutsche Bank knapp 14 Prozent an Huaxia halten. Die 578,2 Mill. Aktien werden von 18 Huaxia-Aktionären abgegeben, teilte die Deutsche Bank dazu mit. Der Kaufpreis beträgt 329 Mill. Dollar (272 Mill. Euro). Die Deutsche Bank, die zum zweitgrößten Einzelaktionär bei Huaxia wird, erhält einen Sitz im Vorstand des Instituts. Bislang ist die Deutsche vor allem im Investment-Banking und im Firmenkundengeschäft in China tätig (siehe „Huxia Bank im Profil“). Mit dem erste Direktinvestment bei einer chinesischen Bank schafft die Deutsche Bank nun den bereits seit längerem versuchten Einstieg ins chinesische Privatkundengeschäft. Bei mehreren Instituten war die Deutsche bislang als Interessent im Gespräch, aber sie kam nicht zum Zuge. Im März war die Großbank gegen die niederländische ING im Rennen um einen Anteil bei der Bank of Beijing unterlegen. Auch die Verhandlungen mit der Bank of China liegen auf Eis und hat dort allen Anschein nach ebenfalls das Nachsehen: Im August stieg ein Konsortium um die Royal Bank of Scotland für 3,1 Mrd. Dollar ein. Die Deutschen gelten daher als Späteinsteiger in China. Denn die internationale Konkurrenz hat sich bereits stark positioniert.

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