2005-11-05

PC-Games boomen in China

Ein Volk am Drücker, aber natürlich nur mit hausgemachten (Online-)Spielen:
Die Wirtschaft boomt in China. Besonders die Games-Branche. Doch westliche Spielepublisher müssen draußen bleiben - denn das Reich der Mitte hat auch in Sachen Videospiele seine ganz eigenen Regeln. ... Bis zu 2,5 Millionen Chinesen sind spiel- und internetsüchtig, glaubt Tao Ran, der Leiter von Pekings erster Klinik für Spielsüchtige. "Die Kinder verbringen jeden Tag mit Spielen. Sie leiden an Depression, an Nervosität, Angstzuständen und Panikgefühlen. Sie haben Schlafstörungen und Probleme, mit anderen zu interagieren." Die Klinik ist seit ihrer Eröffnung im Januar ausgebucht, mit eher unkonventionellen Methoden wie Elektroschocks wird versucht, den Patienten die Spielsucht auszutreiben. Aufgeschreckt von allzu vielen Negativmeldungen hat die chinesische Regierung eine Reihe von Verordnungen erlassen, um den Spieltrieb ihrer Untertanen in kontrollierte Bahnen zu lenken. So dürfen Menschen unter 18 Jahren keine Spiele mehr spielen, in denen man die Charaktere anderer Spieler umbringen kann. Zudem ist es verboten, Internetcafés in der Nähe von Schulen und Kindergärten zu betreiben. Im vergangenen Jahr sollen chinesische Daddler knapp 500 Millionen Dollar für Online-Gaming ausgegeben haben, andere Schätzungen sprechen von 800 Millionen. Laut einer Untersuchung der Universität von Peking spielt ein Viertel aller chinesischen User regelmäßig, 23 Prozent davon bis zu sechs Stunden täglich. Und sieben Prozent haben schon mal zwanzig Stunden am Stück gespielt. Um derart exzessives Spielen in Zukunft zu verhindern, hat das Pekinger Kulturministerium den Wirkungsgrad von Videospielen in drei Kategorien eingeteilt: "gesund", "ermüdend" und "ungesund". Betreiber von Online-Spielen müssen sich verpflichten, nach drei Stunden Spiel die Erfahrungspunkte und Belohnungen zu reduzieren, die ein Charakter erreichen kann. Nach fünf Stunden ist eine Verbesserung überhaupt nicht mehr möglich. Erst nach fünf Stunden Pause gilt man als ausgeruht und darf weiterspielen.

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