Chinas bedrohliches Wirtschaftswachstum
Das anhaltende Wachstum der chinesischen Wirtschaft könnte sich mittelfristig als prekär vor allem für den Umweltschutz herausstellen:
China will seine Wirtschaft auch weiterhin jährlich um bis zu neun Prozent ausbauen. Für die globale Umwelt drohen dadurch verheerende Folgen. Zuletzt hatte der britische Premierminister das Problem auf internationaler Ebene angesprochen. Ohne China, Indien und die USA könne der globale Klimawandel nicht aufgehalten werden, sagte Antony Blair auf dem G-8-Gipfel im schottischen Gleneagles Anfang Juli dieses Jahres. Wie oft bei solchen Gipfeltreffen blieb es bei dem Appell. Dabei ist das Problem drängender als man zunächst meinen mag. Eine neue Studie von Greenpeace International belegt nun mit eindrucksvollen Zahlen: Das Wachstum Chinas droht zu einer der größten Bedrohungen für das globale Ökosystem zu werden. Doch die Schuld dafür ist nicht allein in Beijing zu suchen. ... In Peking gibt es gegenwärtig 2,35 Millionen Autos. 1993 waren es erst 560.000. Bis zum Jahr 2010 werden nach dem neuesten ""Outline of Beijing Transportation Development" 3,8 Millionen sein. Für 2020 rechnet man mit 5.0 Millionen Fahrzeugen, so dass auf fast jede Familie ein Auto kommt. Die neue Studie Parners in Crime (PDF) von Greenpeace International führt diese und weitere beunruhigende Superlative auf. Angeführt wird in erster Linie die Auswirkung auf den Holzhandel: In den vergangenen Jahren ist China zum weltweit größten Importeur dieses Rohstoffes avanciert. Die Hälfte der Stämme aus bedrohten Regenwäldern wird inzwischen von der boomenden Wirtschaftsmacht aufgekauft. Diese Entwicklung hat neben dem exorbitanten Wirtschaftswachstum einen weiteren Grund. Nach der großen Flutkatastrophe 1988 mit Tausenden Todesopfern hat die Regierung den Holzschlag im eigenen Land stark eingeschränkt. Der Bedarf blieb aber unverändert hoch. Eine Folge ist nicht nur die starke Zunahme von legalen Importen, sondern – für diese Branche nicht unüblich – auch von illegalen Rodungen.
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