2005-12-20

Chinas Wirtschaft wächst noch schneller als erwartet

Die Chinesen haben die Analysten mal wieder verblüfft:
Chinas boomende Wirtschaft ist noch weit stärker als gedacht. Weil der Dienstleistungssektor bisher unterschätzt wurde, hat das Land seine Wachstumszahlen für 2004 massiv nach oben korrigiert. China überrundet damit Italien und wird zur sechstgrössten Wirtschaftsmacht der Welt. Schon in diesem Jahr dürfte das Reich der Mitte auf Platz vier vorrücken. China hat 2005 zum ersten Mal in seiner Geschichte seine Wirtschaftsdaten landesweit statistisch umfassend erhoben. Das alte System, das noch der früheren Planwirtschaft entstammt, war vor allem auf die Industrie und auf Grossfirmen zugeschnitten gewesen. Das gesamte Dienstleistungsgewerbe war nur ungenügend erfasst worden. Dieses Jahr nahmen Millionen von Datenerhebern auch Kleinfirmen unter die Lupe. Die neuen Daten zeigen, wie sehr die Dimension des Dienstleistungs-Sektors unterschätzt worden ist. Kaufhäuser, Restaurants, Immobilienfirmen und andere Dienstleister haben deutlich mehr als erwartet zum Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) beigetragen.
Die Zahlen in Euro: China ist schon im vergangenen Jahr zur sechstgrößten Wirtschaftsnation der Erde aufgestiegen. Eine rückwirkende Änderung in der Statistik ließ die Wirtschaftsleistung der Volksrepublik im Jahr 2004 um knapp 17 Prozent oder 237 Milliarden Euro auf 1,65 Billionen Euro hochschnellen. Der Wert, um den die Wirtschaft Chinas damit schlagartig gewachsen ist, entspricht der gesamten Wirtschaftsleistung Österreichs im vergangenen Jahr (235,4 Milliarden Euro). Da die Änderung in der Datenaufnahme nun von Dauer sein wird, dürfte das Reich der Mitte in diesem Jahr die viertgrößte Wirtschaftsleistung der Erde erzielen und dabei Frankreich und Großbritannien hinter sich lassen. Nur die Volkswirtschaften der Vereinigten Staaten, Japans und Deutschlands sind dann noch größer.

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