China ohne Saft im Sommer - oder: die Schattenseiten des Booms: Tausende Pekinger Unternehmen müssen vom 15. Juli an für jeweils eine Woche reihum schließen, um einen Zusammenbruch der Stromversorgung von Chinas Hauptstadt im Juli und August abzuwenden. Kommende Woche startet die - offiziell "Hitzeferien" genannte - Schließung von 6389 Betrieben: In vier Gruppen nacheinander vom 15. Juli bis 15. August müssen staatliche Nahrungsmittelfabriken, Textil- oder Möbelhersteller ihre Arbeiter nach Hause schicken. Lohnkürzungen sind für die Zeit des Zwangsurlaubs während der heißesten Tage des Jahres verboten. Die betroffenen Betriebe dürfen allerdings ab September ihre Belegschaften sechs Tage pro Woche arbeiten lassen, um ihre Verluste wettzumachen. Behördlich angeordnetes Hitzefrei für Industriefirmen ist die jüngste Sparmaßnahme in Chinas größter Energiekrise seit 20 Jahren. Schon im zweiten Quartal 2004 meldete das ganze Land zu Spitzenverbrauchszeiten einen Fehlbestand von 20 Millionen Kilowatt Strom. 24 aller 31 Provinzen mussten bereits wiederholt Strom abschalten lassen. Auch Auslandsinvestoren von Shanghai bis zur Südküste in Xiamen wurden von Ausfällen betroffen.
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