2004-06-28

Pekings Polizei fährt voll auf Benz ab -- und deutsche Sicherheit könnte der neue Verkaufshit sein im Fernen Osten: Chinesische Polizeioffiziere schauen mit leuchtenden Augen auf Mercedes-Autos der E und C- Klasse mit Blaulicht und der Aufschrift "Gongan" (Polizei). Sicherheitsbeamte lauschen dem Klang, mit dem verstärkte Türen mit schusssicheren Fenstern bei einem Wagen der S-Klasse zufallen. Die Preise - rund 75 000 Euro für ein Geleitfahrzeug der Polizei oder das Zehnfache für die gepanzerte Limousine - scheinen niemanden abzuschrecken. "Jeder will die Wagen anfassen. Wir müssen ständig nachpolieren." Mitarbeiter am Stand von Daimler-Chrysler auf der Pekinger Polizeimesse berichten von unerwartetem Andrang. Andre Collard, Mercedes-Benz-Manager für Spezialverkäufe: "Hier dabei zu sein ist für uns geschäftlich ebenso interessant wie imagefördernd." Deutsche Firmen entdecken Chinas Sicherheitsbedarf als neuen lukrativen Nischenmarkt. Die vom Ministerium für Öffentliche Sicherheit veranstaltete Expo "China Police 2004" musste ihre Ausstellungsfläche gegenüber dem Debüt vor zwei Jahren verdoppeln. 263 Spezialunternehmen aus 20 Ländern zeigen alles zum Thema Sicherheit. Zu ihnen gehören die Siemens-Joint-Ventures in China ebenso wie Russlands Konzern Rosoboronexport, der martialische Waffen und Ausrüstungen russischer Spezialeinheiten gegen Terroristen und Geiselnehmer ausstellt. ... Sie alle hat die Nachricht angezogen, dass Peking nach dem Zuschlag für die Olympischen Spiele 2008 versprochen hat, die Ausrüstung seiner Polizeikräfte und seiner Sicherheitsvorkehrungen für Teilnehmer und Gäste auf höchste internationale Standards zu bringen. Das Milliarden-Budget dafür soll noch in diesem Jahr bekannt gegeben werden.

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