2004-07-29

VW muss in China sparen: Volkswagen zieht Konsequenzen aus den Problemen auf dem chinesischen Markt: Lag der Marktanteil 2003 bei etwa einem Drittel, fiel er im Juni auf nur noch gut 16 Prozent. China ist der wichtigste Auslandsmarkt. Mit Sparvorgaben und neuen Managementstrukturen will der Autokonzern sein Joint Venture Shanghai Volkswagen (SVW) daher auf Vordermann bringen. "SVW hat seine Schwächen lange verdrängt", räumt Jörg Blecker, SVW-Vizedirektor und Pate des Konzepts, im Interview mit der FTD ein. "Die Struktur des Unternehmens muss seinem Wachstum und den veränderten Marktbedingungen angepasst werden." China ist mittlerweile der wichtigste Auslandsmarkt und SVW das größere der zwei Pkw-Joint-Venture der Deutschen im Land. Partner ist die Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC). Die Gemeinschaftsfirma hat zwischen 2001 und 2003 ihre Kosten bereits um ein Drittel reduziert. Nun folgt ein neues Sparpaket. "In diesem und dem kommenden Jahr senken wir die Ausgaben um 4,2 Mrd. Yuan (rund 410 Mio. Euro)", sagte Blecker. Dies entspräche einem neuerlichen Rückgang um 14 Prozent. Das Unternehmen war in den vergangenen drei Jahren um 80 Prozent gewachsen, verkaufte im ersten Halbjahr jedoch sechs Prozent weniger Autos als im Vorjahreszeitraum. Im Juni ging erstmals der Spitzenplatz unter den in China ansässigen Pkw-Produzenten an General-Motors-Shanghai verloren. Die Zeit der hochfliegendenden Träume im Reich der Mitte scheint vorbei.

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