2004-11-01

Der "Krieg der Kulturen" macht auch vor China nicht halt: In der zentralchinesischen Provinz Henan ist es zu heftigen Unruhen gekommen. Bei den Auseinandersetzungen zwischen der chinesischen Han-Bevölkerung und der muslimischen Hui-Minderheit starben zahlreiche Menschen. Die "New York Times" berichtete von 148 Toten, darunter 18 Polizisten. Anwohner sprachen gegenüber SPIEGEL ONLINE dagegen von 12 Opfern. Die Bewaffnete Volkspolizei, eine Einheit des Militärs, hat inzwischen zahlreiche Straßen gesperrt, um zu verhindern, dass weitere Kämpfer dazu stoßen. Ort der Streitigkeiten ist der Landkreis Zhongmou zwischen der Provinzmetropole Zhengzhou und der historischen Stadt Kaifeng in der Nähe des Gelben Flusses. Über das Dorf Langchenggang soll das Militärrecht verhängt worden sein. Offenbar liegen mehrere Dörfer miteinander im Konflikt. Über die aktuelle Situation gibt es widersprüchliche Nachrichten. Autofahrer in der Region berichten, dass die Uniformierten bis heute Morgen nicht in der Lage waren, die Streithähne zu trennen. Ein Hui-Funktionär in Kaifeng sagte dagegen: "Die gesellschaftliche Lage hat sich wieder stabilisiert." ... Anlass war angeblich ein Streit zwischen zwei Han-Kindern und einem Gleichaltrigen der Hui-Minderheit, der zu Konfrontationen zwischen den Bevölkerungsgruppen führte. In einer anderen Version soll ein Verkehrsunfall der Auslöser gewesen sein.

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