2005-01-05

China dürfte 2005 im Handel mit Billigtextilien weiter punkten: Neue Schnäppchen für Geizfüchse bringt das Jahr 2005 mit sich: Die Preise für minderwertige Billigtextilien werden nach der Schätzung von Marktexperten um bis zu 30 Prozent sinken. Hintergrund dieser Entwicklung ist der Wegfall der weltweiten Importquoten für Textilien am 01. Januar, die bei der Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) vor zehn Jahren für eine Übergangszeit eingeführt worden waren. ... Größter Gewinner werden die Textilproduzenten in den Sonderwirtschaftszonen der Volksrepublik China sein -- in der Regel Joint-Ventures von westlichen Unternehmen mit einer ordentlichen Beteiligung des chinesischen Staates. Nach Berechnungen der deutschen Bundesagentur für Außenwirtschaft wird der Weltmarktanteil Chinas in kurzer Zeit von 18 Prozent im Jahr 2003 auf 50 Prozent wachsen, andere Experten rechnen sogar mit einer Marktdominanz von bis zu 70 Prozent. ... Besonders schlecht sind die Neuigkeiten indes für die Textilarbeiterinnen und -arbeiter in Ländern wie Sri Lanka, Thailand, Indonesien, Bangladesh und auch in zahlreichen ärmeren Staaten Lateinamerikas. Weil sie im Preiskrieg mit China nur durch niedrige Arbeitskosten punkten können, wird dieser auf dem Rücken der Näherinnen und Arbeiter ausgetragen; Entweder verlieren sie ihren Job oder müssen zu schlechteren Bedingungen weiterschuften. Die Arbeitslöhne sind in der Volkrepublik zwar etwas höher, auch wenn die Zerschlagung der Kombinate ein riesiges Arbeitslosenheer speist. Da die Industrialisierung des Riesenreiches aber erst jüngst einsetzte, sind die Maschinen auf modernem Stand und vor allem sind alle relevanten Rohstoffe in China massenhaft vorhanden und können günstig transportiert werden.

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