2005-07-01

Elektroschocks gegen Internet-Sucht

Ich kann mir vorstellen, dass es hierzu bald nocheinmal eine "So war es wirklich"-Version geben wird, zunächst einmal aber die folgende Spiegel-Geschichte:
Im Oktober 2004 eröffnete im Pekinger Militärhospital Chinas erste Suchtstation für Internet- und Spielegeschädigte. Seitdem wurden dort über 300 Süchtige geheilt, sagt die Verwaltung des Krankenhauses. Erstmals wurden nun Bilder aus dem Therapiebetrieb veröffentlicht. Die Fotos, die heute über die Nachrichtenagentur AP in alle Welt verbreitet wurden, muten an wie Szenen aus einem Film: Da wird ein Zwölfjähriger mit Elektroschocks und Infusionen gegen Internet-Sucht behandelt, da sitzen junge Leute mit anonymisierten Gesichtern im Therapiegespräch mit einer strengen Schwester. Unwillkürlich fallen einem da die zahlreichen Zwangsmaßnahmen ein, die China in den letzten Jahren gegen das Web und seine Nutzer verhängt hat: Die massenhafte Schließung von Internet-Cafés, die Zensur ausländischer Nachrichtenangebote, die Gefangennahme missliebiger Journalisten, Blogger und Systemkritiker.

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