2006-01-18

World of Warcraft soll Chinesen rauswerfen

In der Welt des Online-Spiels World of Warcraft haben Chinesen momentan keine guten Karten:
Doarliona ist Alchemistin von Beruf und Elfin von Geburt. In Azeroth ist sie zuhause, einer Phantasiewelt im Internet. Hier mischt sie Zaubertrunks, die sie gegen Goldstücke – die Währung des virtuellen Staats Azeroths – verkauft. Doch reich wird sie damit nicht, denn ihr Gold verliert massiv an Wert, seit chinesische Händler Azeroth-Devisen in der realen Welt im großen Stil verkaufen. Doarliona ist eine Spielfigur aus dem Online-Rollenspiel „World of Warcraft“ der US-Firma Blizzard Entertainment. Gesteuert wird sie von dem Berliner Sven Howard. Wie Howard klicken sich weltweit Tag für Tag Hunderttausende Spieler durch das Internet nach Azeroth. Dort erschaffen sie ein Alter Ego wie das der Doarliona, mit dem sie durch eine Spielwelt streifen, in der Drachen, Orks und Trolle ihr Unwesen treiben. Das Ziel ist es, Gold und Erfahrungspunkte zu sammeln. ... Die Goldfarmer sind meist junge Männer, die dafür bezahlt werden, dass sie in Schichtarbeit Computer spielen – zwölf Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Sie hamstern Goldstücke und überlassen sie der Firma, die das Gold dann an Zwischenhändler verkauft oder die Online-Devisen direkt bei Ebay anbietet. Die Warcraft-Währung beispielsweise wird derzeit zum Kurs von 0,058 Euro gehandelt. ... Wegen der hohen Nachfrage im Westen, vor allem aber aufgrund der niedrigen Arbeitskosten in China, ist der Betrieb von Farmerfirmen ein lukratives Geschäft. 100000 Chinesen verdienen schätzungsweise so ihr Geld. ... Aufgebrachte Fans fordern jetzt ein Eingreifen der Entwickler von Blizzard, die der Preistreiberei ein Ende bereiten sollen. Bislang ohne Erfolg. Einige Spieler rufen daher in Internetforen zur Selbstjustiz auf. „Tötet die Chinafarmer“, lautet die Parole.
Mehr dazu in der Netzeitung, die auch über eine Lockerung der strengen Regeln fürs Online-Spielen in China berichtet.

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