2006-05-06

Vortrag: Das asiatische Jahrhundert

Ausnahmsweise mal eine Veranstaltungsankündigung, durchgeführt vom Verein Berlin China Cultural Bridges:
„Das asiatische Jahrhundert“ –  Vortrag und Expertengespräch mit Dr. Karl Pilny und Dr. Martin Posth. Mittwoch, 10.5.2006, 19.30 Uhr (anschließend Get Together) im China Gate Berlin, Neues Kranzler Eck, Kurfürstendamm 22: Henry Kissinger konstatiert: „Die Welt als Ganzes ist heute so sehr in Bewegung  wie schon seit Jahrhunderten nicht mehr“. Vor allem China hält die  Welt in Atem: Seit knapp 25 Jahren bestaunt der Westen die Aufholjagd des Reichs  der Mitte und das unerhörte Wachstum seiner Volkswirtschaft. Anfängliche Skepsis verwandelte sich in Respekt und Bewunderung, und schlägt zunehmend in Furcht um. China ist, gemessen am Bruttoinlandprodukt, schon jetzt die viertgrößte  Wirtschaftsnation weltweit – am Anfang des 21. Jahrhunderts ist die kommende  Supermacht zum Symbol für Stärke geworden. Zum potentiellen Herausforderer  der Supermacht USA. Ist China damit ein Gewinner der Globalisierung? Oder droht  durch den unkontrollierbaren Zustrom von Geld und Geist, von cash und content,  der Verlust seiner Einmaligkeit - gar ein Auseinanderbrechen des Riesenreiches,  weil die ideologische Klammer des Kommunismus an Kraft verliert und der Zentralismus  durch die Zentrifugalkräfte der Wirtschaftsdynamik gesprengt wird? Diese Fragen sind exemplarisch für die westliche Denkweise, die China nur für eine defizitäre Form der eigenen Entwicklung hält. Es wird  nicht bemerkt, dass sich hier womöglich etwas Eigenes Bahn bricht. Die Komprimierung  der Zeit, China erreichte in 30 Jahren das, wofür Europa 400 Jahre gebraucht  hatte, beinhaltet nicht nur nach außen sichtbares Wachstums und beeindruckende  Statistiken. Auch das Tempo der inneren Veränderung - der Pluralismus, die  vielen nebeneinander existierenden kulturellen Milieus - sind ohne Beispiel. Dr. Karl H. Pilny wird in seinem Vortrag nicht nur auf die Frage, wie die Globalisierung  China verändern wird, eingehen, sondern auch, in welchem Maße China  aufgrund seiner wirtschaftlichen, geographischen und vor allem kulturellen Dimensionen die globalen Prozesse in der Vergangenheit beeinflusst hat und künftig mitbeeinflussen wird. Im anschließenden Expertengespräch mit Dr. Martin Posth wird es vor  allem um die kulturell prägende Kraft dieser seit 5000 Jahren existierenden  Hochkultur gehen – ein Aspekt, der durch die Fixiertheit auf wirtschaftliche  Erfolgsstatistiken, billige Arbeitslöhne und demographische Zahlen häufig  außer Acht gelassen wird.

Die Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung unter info@berlin-china-bridge.com wird gebeten.


Update: Na, da macht man schon mal eine Vortragsankündigung -- und dann fällt die Veranstaltung leider doch aus. Also wieder streichen im Kalender, im September eventuell soll die Sache nachgeholt werden.

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