2007-08-18

Chinas Medienspin rund um die Olympiade

Peking setzt auf good news im Vorfeld der Olympischen Spiele:
Über das viertägige Fahrverbot in Peking, mit dem man der Welt beweisen will, dass zu den Olympischen Spielen die Luft sauberer sein wird, sollen die chinesischen Medien nur Erfolge melden – auch sonst will man sich der "Glaubwürdigkeit der Medien" annehmen ... China will im Vorlauf des Parteikongresses die Medien und den Informationsfluss stärker kontrollieren. So wurde Chen Shuqing, Mitbegründer der verbotenen Demokratischen Partei, wegen Aufruf zur Subversion, weil er zahlreiche regierungskritische Artikel geschrieben und Demokratie gefordert hat, am Donnerstag zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Reporter ohne Grenzen, die gerade einen umfangreichen kritischen Bericht über die Meinungsfreiheit in China veröffentlicht haben, fordern die Freilassung von mehr als 50 inhaftierten "Cyberdissidenten". Den offiziellen Medien wurde von der Kommunistischen Partei befohlen, gute Nachrichten über das Ergebnis des Fahrverbots zu verbreiten. Sie sollen berichten, dass Staus und die Luftverschmutzung zurückgehen, Beschwerden über überfüllte öffentliche Verkehrsmittel sind hingegen nicht erwünscht. Obgleich die Regierung betont, sie würde die Sicherheitskontrollen für Lebensmittel und andere Waren verstärken, sollen die Medien keine eigenen Nachforschungen über den Stand der Dinge anstellen. ... Auch im Internet sei es die primäre Aufgabe, gute Nachrichten zu verbreiten, hatte Cai Mingzhao, der Leiter der Informationsabteilung des Staatsrates, schon Anfang des Monats gedroht. Schon zuvor hatte das Propagandaministerium eine Liste mit 27 Themen verschickt, über die nicht berichtet werden soll. Erwähnungen von Katastrophen, die Falu Gong Sekte, Arbeitslosigkeit, erzwungene Abtreibungen oder Aneignung von Land sind nicht gerne gesehen.

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