Asiens Wirtschaftsmacht diktiert die Regeln der Weltwirtschaft, schreibt die Welt am Sonntag. Es geht hauptsächlich um das Buch "Der China Code" von Frank Sieren: Sieren, seit zehn Jahren "Wirtschaftswoche"-Korrespondent in China, erwartet, daß Deutschland nur in einigen hochspezialisierten Nischen führend auf dem Weltmarkt bleiben wird. Die industrielle Produktion und Beschäftigung wird gänzlich nach Asien verlagert. China ist dann die neue Weltmacht Nummer eins. Skeptiker warnt Sieren vor dem Trugschluß, einfach abzuwarten und China beim Scheitern zuzusehen. Menschenrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung, Dualismus zwischen Stadt und Land, marodes Finanzsystem, Korruption und die Gratwanderung zwischen Demokratisierung und Diktatur, zwischen Planwirtschaft und Markt - Sieren kennt all ihre Argumente und ist dennoch gewiß, daß China den Herausforderungen gewachsen ist. Denn China wächst seit über 25 Jahren mit Raten von rund neun Prozent. Bis zur Olympiade 2008 in Peking kann das Land die Deutschen als drittgrößte Industrienation bereits abgelöst haben. Gewichen ist die China-Euphorie in der deutschen Wirtschaft. Wer sich heute dort engagiert, dem geht es vor allem um Markterschließung und Umsatz. Auf ordentliche Renditen hoffen nur wenige. "Die Planwirtschaftler schlagen die Marktwirtschaftler mit den eigenen Mitteln", schreibt Sieren, "denn selbst wenn das Chinageschäft nur eine schwarze Null schreibt, wovon die meisten weit entfernt sind, werden die Unternehmen an den internationalen Börsen für ihren Umsatz und Weltmarktanteil mit steigenden Kursen belohnt." Meßlatte für den unternehmerischen Erfolg sind damit die Leistungen auf dem chinesischen Markt. Wer da nicht mitspielt, der hat verloren. "Als Zukunftsmarkt hat China eine Art Monopol", schreibt Sieren und zeigt auf, wie China diese Position weidlich für sich ausnutzt.
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Weblog zu Chinas Wirtschaft, Kultur und Politik und ihrer Widerspiegelung in den Medien
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