2006-03-03

SAP zieht es verstärkt nach China

Die Walldorfer produzieren verstärkt in China:
Der deutsche Softwarekonzern SAP will die Zahl seiner Entwickler in China bis Ende des Jahres mehr als verdoppeln. Ende März eröffnet SAP in Shanghai ein neues Labor. Das kündigte Klaus Zimmer, SAP-Nordasienchef, im Interview mit der FTD an. Bis Ende 2006 werde die Zahl der Entwickler dort von 500 auf 1000 erhöht, so Zimmer. In einem späteren Schritt sollen weitere 500 hinzukommen. Ebenfalls diesen Monat geht in der westchinesischen Stadt Chengdu ein neues SAP-Forschungszentrum an den Start, mit zunächst 100 Datenforschern. Bis Jahresende wird China damit Israel als viertgrößte Forschungsbasis des Unternehmens ablösen - hinter Deutschland, Indien und den USA. Der von Vorstandschef Henning Kagermann angekündigte Ausbau der Entwicklungskapazitäten im Reich der Mitte nimmt nun konkrete Formen an. Gleichzeitig signalisiert die Expansion eine strategische Aufwertung des Landes für das Globalgeschäft von SAP. In China kreierte Software werde künftig verstärkt ins globale Produktportfolio des Konzerns einfließen, so Zimmer. Die chinesischen Labore würden zu einem Schwerpunktstandort für Softwarelösungen, die auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zugeschnitten sind. "Chinas eigener KMU-Sektor floriert", so Zimmer. Das biete eine geeignete Plattform für neue Softwareideen. In einem Pilotprojekt wurde in China eine Spezialsoftware für Automobilzulieferer entwickelt, die zuerst bei Kunden in Deutschland eingesetzt wurde. Bisher spielte China bei SAP eine untergeordnete Rolle in der Softwareentwicklung. Der mangelnde Schutz geistigen Eigentums hemme die Branche, klagt Zimmer. Gesetze seien vorhanden, würden aber nicht "ausreichend angewandt". Da der Staat Verfehlungen kaum nachgeht, hat SAP eigene Ermittler, um Kopisten aufzuspüren.

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