2006-02-23

Kommt die zweite Transrapid-Strecke nach Hangzhou?

Zu früh gefreut, hatte man sich mal wieder beim deutschen Transrapid-Konsortium:
China hat doch noch kein grünes Licht für den Bau einer zweiten Transrapid-Strecke gegeben. Es gibt aber positive Signale für die Verlängerung der Trasse. Entgegen anders lautender Angaben des Konsortiums aus ThyssenKrupp und Siemens in Berlin sagte Chinas Präsident Hu Jintao am Donnerstag in Peking, es sei "noch keine endgültige Entscheidung gefallen". Der beantragte Bau einer 170 Kilometer langen Strecke von Schanghai nach Hangzhou werde im Staatsrat allerdings "sehr positiv gesehen", zitierte ihn Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier nach einem mehr als halbstündigen Gespräch in der Großen Halle des Volkes. Am Vortag hatten in Berlin das Transrapid-Konsortium und Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) berichtet, Chinas Staatsrat habe die lange erwartete Grundsatzentscheidung getroffen und den Projektantrag gebilligt. Es herrschte aber Verwirrung, weil weder Ministerpräsident Wen Jiabao noch Außenminister Li Zhaoxing den Bundesaußenminister bei seinem Antrittsbesuch in Peking davon unterrichtet hatten. Dabei werden solche milliardenschweren Entscheidungen bei derartigen Visiten gerne als "Gastgeschenk" mitgeteilt. Die zuständige Reform- und Entwicklungskommission in Peking hatte vor einer Woche noch bekräftigt, dass die Entscheidung ohnehin erst nach der Annahme des neuen Fünf-Jahres-Plans im März im Volkskongress fallen könnte. Das Transrapid-Konsortium dringt auf eine baldige Billigung, da die Strecke bis zur Expo 2010 in Schanghai fertig werden und eine Anbindung zum Gelände der Weltausstellung haben soll.

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