2006-01-21

Peking hat Angst vor Bauernaufständen

Die chinesische Führung macht sich ernsthafte Sorgen um weitere Revolten vor allem in ländlichen Gebieten:
Der chinesische Regierungschef Wen Jiabao hat zu einer Verbesserung des Lebensstandards der Bauern und Wanderarbeiter im Land aufgerufen. Nach teils gewalttätigen Protesten mit Toten und Verletzten hat sich der Ministerpräsident alarmiert über die wachsende Unruhe in China gezeigt. Er kritisierte illegale Enteignungen von Land und unangemessene Entschädigungen, die zu Zwischenfällen geführt hätten. Die ländliche Entwicklung sei «der Schlüssel für die nationale Erneuerung und langfristige Stabilität», mahnte Wen Jiabao auf einer nationalen Arbeitskonferenz, die am Freitag in den staatlichen Zeitungen veröffentlich wurde. Die Zahl der Proteste in China ist laut Polizeiministerium im vergangenen Jahr um 13 Prozent gestiegen. Insgesamt nahm 2005 die Zahl der Fälle, bei denen die öffentliche Ordnung gestört wurde, um 6,6 Prozent auf 87.000 zu. Nach Unruhen in Südchina, wo die Polizei nahe Shanwei sogar das Feuer auf verärgerte Dorfbewohner eröffnet und mindestens drei getötet hatte, sagte Wen Jiabao: «An einigen Orten wurde das Land ungenehmigt enteignet und die Bauern nicht angemessen entschädigt und versorgt.» Die folgenden Proteste seien weiterhin ein hervorstechendes Problem, das soziale Instabilität auslöse.

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