2006-06-07

Drei-Schluchten-Projekt:Behelfsdamm gesprengt

Eines der größten Bauprojekte der Welt ist quasi abgeschlossen: In der Provinz Hubei sprengten Ingenieure den Behelfsstaudamm, der bislang den Gelben Fluss zurückgehalten hatte.

China sprengt gewaltigen Staudamm

Eine gewaltige Explosion erschütterte heute die Provinz Hubei: Mit 192 Tonnen Dynamit wurde der Behelfsstaudamm gesprengt, der bisher den Fluss Yangtze zurückgehalten hatte. Nun strömen die Fluten in das größte Wasserkraftwerk der Welt - den Drei-Schluchten-Damm.

Die Meldungen waren voller Superlative: Im chinesischen Fernsehen wurde von der "schwierigsten Zerstörung der Welt" berichtet. Was anschließend in Zeitlupe über die Bildschirme flimmerte, war dann auch entsprechend beeindruckend: Der 580 Meter lange und 140 Meter hohe Behelfsdamm, der bisher den Fluss Yangtze aufgestaut hatte, explodierte mit einem gewaltigen Donnergrollen, Kubikkilometer Wasser wälzten sich den Fluss entlang.

Der nun zerstörte Damm hatte das Wasser von der Baustelle des Drei-Schluchten-Damms ferngehalten, dem größten Wasserkraftwerk der Welt. Die Bauarbeiten waren im vergangenen Monat abgeschlossen worden - nun wurde geflutet. Zuvor allerdings waren die Fische des Flusses noch zu ihrem eigenen Schutz mit Stromstößen vertrieben worden. 90 Prozent der Fische seien geflohen, erklärte Tan Xichang vom Institut für Biotechnik.

Das Drei-Schluchten-Damm-Projekt ist noch immer umstritten. Zwar soll das Kraftwerk ab 2008 saubere Energie für China erzeugen und Überschwemmungen vermeiden. Doch für den Bau der 2,3 Kilometer langen Staumauer mussten 1,3 Millionen Menschen aus 13 Städten und 1500 Dörfern umgesiedelt werden.

Den letzten Absatz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 1,3 Millionen Menschen aus 13 Städten und 1.500 Dörfern wurden umgesiedelt.

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