2007-09-06

Schattenseiten des Immobilienbooms in Schanghai

Die FTD nimmt eine mögliche Immobilienblase in der Boomtown Schanghai in den Blick:
In Schanghai bauen Investoren Prestigeprojekte, aber keine bezahlbaren Wohnungen. Darüber hinaus geht die Angst vor dem Crash in der chinesischen Metropole um. ... Taiwaner, Hongkonger und Chinesen aus Übersee haben in der 16-Millionen-Stadt einen Immobilienboom ausgelöst, der weltweit vermutlich einmalig ist. "In den Jahren 2000 bis 2005, als die Preise für Wohnimmobilien scharf anzogen, wurde fast ein Drittel aller Luxusobjekte von Ausländern gekauft", sagt Larry Hu, Direktor beim Immobilienmakler Jones Lang LaSalle in Schanghai. Zahlen seines Unternehmens zeigen, dass die Büropreise in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 20 Prozent gestiegen sind. Laut Statistikbehörde wechselten vor zehn Jahren nur gut 9000 Häuser den Eigentümer, 2005 waren es fast 190.000. Manche Luxusobjekte sind sogar den Reichen zu teuer: Vom Luxusapartmentkomplex Tomson Riviera wurde erst fast ein Jahr nach der offiziellen Eröffnung die erste Wohnung verkauft. 979 Quadratmeter fanden für 132 Mio. Yuan einen Käufer, umgerechnet etwa 13 Mio. Euro. ... Dass die Kluft zwischen Reich und Arm in China immer schneller immer größer wird, zeigt sich nirgendwo so deutlich wie am Immobilienmarkt. Hier zeichnet sich ein "Mismatch" ab, wie Tobias Just von Deutsche Bank Research es nennt. Zwar prognostiziert er einen gewaltigen Neubaubedarf in China - etwa 120 Millionen zusätzliche Haushalte könnten dort bis 2025 entstehen. Aber "der Massenbedarf dürfte gerade am unteren Ende entstehen" und nicht im Topsegment. Doch erschwinglichen Wohnraum für geringqualifizierte Arbeitnehmer zu bauen rechne sich oft nicht, sagt Just. "Investoren müssen in das Topsegment, damit sie eine Chance haben, den Bodenpreis zu rechtfertigen." So wird weiter fast ausschließlich in teure Wohngebäude investiert, in der Hoffnung, dass eine wohlhabende Mittelschicht in China schneller heranwächst, als die Farbe von den Neubauten blättert. Bislang können sich diese Apartments meist nur gut bezahlte Expatriates leisten.

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