2007-01-16

Erstmals weniger Investitionen nach China

Ist der China-Hype tatsächlich schon vorbei? Diese Meldung gibt zu denken:
China musste im vergangenen Jahr erstmals seit Jahren einen Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen hinnehmen. Einschließlich des Finanzsektors - Banken, Versicherungen und Wertpapiere - seien die getätigten Investitionen um 4,06 Prozent auf 69,47 Mrd. $ gesunken, teilte das Handelsministerium mit. Zulegen konnte weiterhin das produzierende Gewerbe: Ohne die Finanzbranche stiegen die Investitionen um 4,47 Prozent auf 63,02 Mrd. $. Die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte Handelsminister Bo Xilai mit der Aussage, dass die Jahresbilanz den Negativtrend des ersten Halbjahres umgekehrt habe. Die Betonung des positiven Trends bei den Investitionszahlen soll offenbar nach außen demonstrieren, dass China nach wie vor das Vertrauen internationaler Investoren genießt. Doch ist das Investitionsvolumen für Chinas Wirtschaftsentwicklung längst nicht mehr ausschlaggebend, meinen Experten. Auch mit knapp 70 Mrd. $ realisierter Zuflüsse bleibt das Land an der Weltspitze. Auch leidet China nicht an Kapitalknappheit. Dazu kommt, dass dem leichten Rückgang der Gesamtsumme ein steiler Anstieg im Vorjahr vorangegangen war. Nach der Öffnung des Finanzsektors für ausländische Investitionen hatten sich die Kapitalzuflüsse nach Daten der United Nations Conference on Trade and Development (Unctad) 2005 sprunghaft von 60,6 Mrd. $ auf 72,4 Mrd. $ erhöht. ... Es müsse mehr getan werden, um die Qualität der Investitionen zu verbessern, forderte die für Handelsfragen zuständige Vize-Ministerpräsidentin Wu Yi. Der größte Teil des Auslandskapitals wandert nach wie vor in exportorientierte Leichtindustrie-Fabriken. Nach einem Bericht der Chinesischen Akademie für Wissenschaften (CAS) exportierten auslandsfinanzierte Unternehmen in China in den ersten drei Quartalen 27,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. China profitiere davon nicht genug und brauche mehr Investitionen in Hochtechnologie und Dienstleistungen, kritisieren Experten. Während die Regierung Steuervorteile für Investoren in produzierenden Sektoren auslaufen lassen will, möchte sie ausländisches Engagement in Umweltschutz, Energieeffizienz und Forschung stärker fördern.
Gute Nachrichten ansonsten weiter für Volkswagen: Auch das Geschäft der VW-Tochter Audi brummt in China: Rund 81.700 Fahrzeuge wurden an Kunden ausgeliefert, das waren 39 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

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