China will weg von der Massenproduktion
Ein Bericht aus der FTD-Serie zum angestrebten Image-Wandel Chinas beschäftigt sich mit den Bemühungen Pekings, das Land vom Ruf des Billigheimers zu befreien:
Chinas Exportwachstum kannte in den letzten Jahren kein Halten. ... Doch auch in China sind die Zahlen kein Grund mehr zur reinen Freude. Handelsminister Bo Xilai erklärte den "Abbau von Überschüssen" zur handelspolitischen Toppriorität im Jahr 2007. China will mehr importieren, lautet die Botschaft an die Handelspartner ... Die Exportflut zu niedrigen Preisen schadet nicht nur Chinas Image, sondern ist nach Ansicht der Regierung auch ein Zeichen für falsch gesetzte Prioritäten. Arbeitnehmerrechte und der schonende Umgang mit Ressourcen bleiben bei der Massenproduktion auf der Strecke, fürchtet die Führung - aber auch der technologische Fortschritt. Die Kritik aus dem Ausland sei "eine Gelegenheit für China, seinen Handel auf Produkte mit höherer Wertschöpfung umzustellen und die Exportstruktur zu verbessern", sagte Bo. Die Regierung will deshalb die Exportproduktionszonen, aus denen vor allem Massengüter kommen und mit denen das Wirtschaftswunder in den 80er-Jahren begann, austrocknen und die Steueranreize für Investoren auslaufen lassen. Stattdessen fördert sie künftig 18 Hightech-Cluster. Neben der Informationstechnologie gehören Biomedizin, Elektronik und Luftfahrt zu den Zukunftsindustrien Chinas, welche die "Exportinnovationsbasis" erweitern sollen. Mit Erfolg brachte die Regierung eine Reihe internationaler Hersteller dazu, Forschungs- und Entwicklungszentralen in diesen Zonen zu etablieren - trotz des Misstrauens, das viele Unternehmen China beim Schutz des geistigen Eigentums entgegenbringen. Doch das reicht den ehrgeizigen Planern nicht: Inzwischen steckt Peking mehr als 1,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Forschung. Für ein Schwellenland ein hoher Anteil, der bis 2020 auf 2,5 Prozent steigen soll. Und die etwa eine Million Forscher haben längst mit ihrer Aufholjagd begonnen: Zwar kamen 2006 weniger als drei Prozent der internationalen Patentanmeldungen aus China - doch schätzt die World Intellectual Property Organization den Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr auf rund 57 Prozent.
Labels: export, forschung, GeistigesEigentum, image, Patente
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