In China ist eine regelrechte
Aktienflut ausgebrochen:
Der Börsengang der chinesischen Bahngesellschaft Daqin Railway hat die Investoren trotz des Kurssprungs enttäuscht. Experten fürchten eine Überlastung der Märkte durch die Flut von Börsengängen. ... Die chinesische Börsenaufsicht CSRC hatte im Mai 2005 Erstemissionen für ein Jahr verboten, um eine Überlastung des Kapitalmarkts zu verhindern und die Regeln für Aktiendebüts zu modernisieren. Im Juni war dieser Bann wieder aufgehoben worden. Seit Juni gelten nun drei wesentliche Bedingungen für den Verkauf neuer Aktien durch börsennotierte Gesellschaften: Die Unternehmen müssen drei Jahre in Folge Gewinne ausweisen; das Management darf kein Mitglied haben, das Börsenregeln gebrochen hat, und die durch den Aktienverkauf finanzierten Projekte sollen bestimmten Umweltstandards genügen. Die Märkte werden derzeit nicht nur durch das hohe Volumen bei Emissionen belastet, sondern auch dadurch, dass die Regierung die boomende Konjunktur abbremsen will und deshalb der Wirtschaft Liquidität entzieht. Die Zentralbank hat bereits zweimal in diesem Jahr jenen Reservesatz angehoben, den die Geschäftsbanken bei der Notenbank halten müssen. ... Investoren zeigen sich nun besorgt über das Tempo, in dem große Volumina an den Markt gebracht werden sollen. "Der Enthusiasmus bezüglich neuer Aktien hat einen Dämpfer erhalten, weil viele Käufer Verluste verzeichneten", sagte Qian Qimin, Analyst von Shenyin & Wango Securities. "Das war eine Lektion für Börsenspekulanten", so der Experte. Die Kursentwicklung bei Daqin ist symptomatisch für die insgesamt sechs Börsengänge seit Juni. Nach einem heftigen Kursplus am ersten Handelstag fielen die Titel in den Folgewochen rapide ab. Selbst die Papiere der Bank of China - die das größte Debüt seit dem Ende des Börsenbanns hinlegte - haben nach dem erfolgreichen Start inzwischen deutlich nachgegeben.