2009-12-23

Ford verkauft Volvo nach China

Schon in interessant, was sich derzeit im Automarkt alles tut und was aus alten europäischen Traditionsmarken wird. Fort mit der aufgekauften Marke Volvo dachte sich nun jedenfalls der US-Autobauer Ford und verkaufte seine Tochter ins Reich der Mitte:
Der US-Autokonzern Ford hat den Verkauf seiner schwedischen Tochter an den chinesischen Hersteller Geely unter Dach und Fach gebracht. Geely bestätigte am Mittwoch die Einigung. Ein Firmensprecher sagte in Peking, das Unternehmen habe mit Ford "in allen wichtigen Punkten" Übereinstimmung gefunden. Der Vertrag werde voraussichtlich im ersten Quartal des neuen Jahres unterzeichnet, die Transaktion im zweiten Quartal abgeschlossen, teilte Ford am Mittwoch mit, ohne zunächst einen Preis zu nennen. In Unternehmenskreisen war von etwa zwei Milliarden Dollar die Rede. Ford hatte Volvo vor zehn Jahren für 6,5 Milliarden Dollar übernommen.

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2009-12-22

China will Internetzensur deutlich ausweiten

Netzpolitik hat einige Quellen zum geplanten Ausbau der Zensur des Internet in China zusammengetragen:
Anstelle der Sperrung unerwünschter Seiten soll demnach eine explizite Zulassung erfolgen, berichtet Danwei in Übersetzung der Beijing Times.
Demnach ist der erste Schritt der Kampagne bereits letzten Monat damit angelaufen, dass in Zukunft nur noch Unternehmen und Behörden die chinesische .cn-Domain registrieren können. Das geht aus einem Dokument des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) hervor. Die zweite Phase soll laut der Bejing Times zwischen Januar und September 2010 eine Verschärfung der Kontrolle von Domain-Registrierungen mit sich bringen. In der finalen Phase von Oktober bis Dezember 2010 soll “a complete monitoring and analysis of online data flow and resources for identifying illegal and unsolicited activities” durchgeführt werden. Ausländische Webseiten sollen laut der Bejing Times standardmäßig zensiert werden, schreibt Danwei:
If carried out, the new MIIT measures will effectively set up a white-list of accessible sites. Any overseas website that does not make the effort to file paperwork with a Chinese government agency (or does not realize it needs to) will find itself cut off from mainland China. Oiwan Lam fasst auf Global Voices Advocacy die geplanten Maßnahmen zusammen:
If the MIIT is to white-listing the whole Internet, it will turn the Chinese Internet into intranet and cripple most of the circumventing devices.
Mehr zum Thema bei Reuters, wo es vor allem um die Einschränkung des mobilen Internet (WAP-Zugangspunkte) unter der Begründung des Kampfs gegen Pornographie geht.

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2009-12-20

China lässt in Kopenhagen die Muskeln spielen

Peking hat auf dem Klimagipfel seine Macht gezeigt, meint ein Kommentar der FTD:
China ist eine uralte Macht und Chinesen kennen sich mit Herrschaftssymbolen aus. Aber selbst für einen Staat wie China war es eine ungewöhnliche Machtdemonstration. Ministerpräsident Wen Jiabao residierte in einem Hotel außerhalb des Konferenzzentrums.
Zweimal musste US-Präsident Barack Obama, der immer noch gern als der mächtigste Mann der Welt bezeichnet wird, am Freitag das Bella Center verlassen und bei Wen vorsprechen, um den Klimagipfel irgendwie zu retten. Beim zweiten Mal ließ Wen Obama sogar warten, nach Angaben aus internationalen Verhandlungskreisen über eine halbe Stunde. Er habe noch andere Gesprächspartner, ließ Wen ausrichten. Ins Konferenzzentrum ging Wen nur einmal, um vor der Vollversammlung Chinas Sicht der Dinge darzulegen. An den Verhandlungen in der 25er-Gruppe nahm er anders als Obama, Kanzlerin Angela Merkel oder Brasiliens Präsident Jose Ignacio Lula da Silva nicht teil. Und Wens Vertreter dort verschwand am Freitag um 16 Uhr und kam erst um 20.30 Uhr zurück - offenbar ohne Begründung. "Es zeigt sich ein selbstbewusstes China", sagte Merkel in der Nacht zum Samstag vor ihrem Rückflug nach Berlin. ... Viele afrikanische Staaten hängen inzwischen an chinesischer Entwicklungshilfe. Europäische Diplomaten sind überzeugt, dass die harten Interventionen Sudans gegen die dänische Leitung der Klimakonferenz von China gesteuert wurden. China macht jetzt das, was die USA und die Sowjetunion in den 60er, 70er und 80er Jahren betrieben haben - Vasallen um sich sammeln.

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