China schwächelt beim Wirtschaftswachstum
Das Reich der Mitte kann im Vergleich zu den führenden Industriestaaten zwar nach wie vor hohe Wachstumsraten aufweisen, sie sind aber deutlich niedriger als in den vergangenen Jahren:
Dass das Wachstum im vierten Quartal nur noch auf 6,8 % beziffert wird, gab der Sprecher der Statistikbehörde nur auf Nachfrage eines westlichen Journalisten zu. Denn der Wert hebt sich deutlich von dem scheinbar noch positiven Wert von 9 % Gesamtwachstum für 2008. Allerdings fiel es auch den staatlichen Statistikern nicht einfach, das Gesamtwachstum als besonders positiv zu verkaufen. Seit den Wirtschaftsreformen in den 1980er Jahren weist das Land eine durchschnittliche Wachstumsrate von 10 Prozent aus und der Wert wird benötigt, damit die zahllosen Arbeitssuchenden, die vom Land in die Metropolen strömen, auch Beschäftigung finden. Allgemein geht man davon aus, dass China jährlich gut 7 % Wachstum braucht, damit es nicht zu heftigen sozialen Konflikten kommt und schon jetzt nehmen Arbeitskämpfe und Proteste zu. Der deutliche Abwärtstrend hat sich im Reich der Mitte im vierten Quartal akzentuiert. Experten erwarten deshalb für das laufende Jahr nur noch ein Wachstum von gut 5 %, auch wenn die Regierung optimistisch noch 8 % anpeilt. Doch ist das angesichts der einbrechenden Exporte kaum noch zu erwarten, denn die können kaum über das Konjunkturpaket von umgerechnet mehr als 400 Milliarden Euro kompensiert werden. Eine harte Landung prognostizieren deshalb Experten dem Land. Der Konsum und die Exporte werden voraussichtlich 2009 weiter zurückgehen und auch in China steige die Gefahr einer Deflation, wie in Japan, warnt zum Beispiel der Analyst von Shanghai Securities, Hu Yuexiao.
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